Virtuelles Wasser
Der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen erfährt im Zusammenhang mit dem Schutz der Umwelt eine wachsende Bedeutung. Dies betrifft insbesondere den sinnvollen Umgang mit dem Wasser.
Auf die Frage, wie viel Wasser er durchschnittlich am Tag benötigt, findet der Berliner zumeist recht zügig eine Antwort. Schnell sind die Mengen zum Putzen, Duschen, Kochen, Spülen, Sprengen oder Baden addiert, sodass sich ein durchschnittlich 115 Litern pro Tag ergeben.
Dass der Wassergebrauch im Haushalt jedoch nur einen geringen Teil des Gesamtverbrauchs ausmacht, leuchtet wahrscheinlich nicht sofort ein. Fakt ist jedoch, dass der Löwenanteil für die Herstellung unserer Konsumgüter genutzt wird, in denen sich so genanntes „Virtuelles Wasser“, eine unsichtbare Wassermenge, verbirgt. Dieses Wasser wird für die Gewinnung von Rohstoffen und ihre Verarbeitung eingesetzt. Das geschieht oft weit entfernt von Deutschland und allzu häufig in Gebieten, in denen Wasser anders als bei uns knapp ist.
Laut einer Studie der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) wird in Deutschland jährlich eine unsichtbare Wassermenge von 159,5 Milliarden Kubikmeter gebraucht. Pro Kopf ergeben sich daraus 5.300 Liter. Diese Zahlen sind ebenso verblüffend wie aufklärend, sollten sie uns doch dazu bewegen, unser Konsumentenverhalten in Zukunft noch bewusster zu gestalten.